Cavalettiarbeit
Das Training mit und über Cavaletti ist nicht nur ein absolutes „muss“ für Spring- oder Vielseitigkeitsreiter. Es sollte viel mehr auch im Übungsplan für jeden engagierten Dressur- oder Freizeitreiter einen Platz haben.
Zunächst einmal ist das Überreiten von Cavaletti eine willkommene Abwechslung im täglichen Training. Hierbei stärken sich die Muskeln, das Balancegefühl wird geschult, es verbessert die Aufmerksamkeit von Pferd und Reiter und fördert die Fähigkeit des Reiters Abstände besser einschätzen zu können, da jedes einzelne Cavaletti oder jede Bodenstange konzentriert und mittig angeritten werden soll.
Ist der Reiter locker, so wird die Rückenmuskulatur des Pferdes zum Mitschwingen veranlasst und es verbessert sich sogar die Losgelasseheit des Tieres.
Cavaletti sind ein gutes Training gerade um junge oder wenig erfahrene Pferde an die Thematik des Geländereitens oder des Springens heranzuführen.
Natürlich müssen aber ein paar wichtige Regeln beim Training eingehalten werden, um Verletzungen zu vermeiden und einen sinnvollen Aufbau der Reitstunde zu gewährleisten. Natürlich müssen alle Cavaletti und Bodenstangen frei von großen Schäden sein (Also Bruchstellen, scharfe Kanten, spitze Nägel oder Schrauben, an denen das Pferd sich verletzen könnte sind tabu!)
Beim Anreiten und während des Überwindens der Cavalettifolge ist der Sitz des Reiters entlastend und schwingt im Gleichgewicht und im Rhythmus der Bewegung des Pferdes mit, ohne an den Zügeln zu ziehen sich daran festzuhalten oder mit den Unterschenkeln zu klammern. (Siehe auch das Theorieblatt „Der leichte Sitz des Reiters“.
Je nach Größe des Pferdes variieren die Abstände zwischen den einzelnen Bodenricks. Während im Schritt meist ein Abstand von 80 cm passend ist, schwanken die perfekten Abstände bereits im Trab zwischen 1,1m und 1,5m je nach Raumgriff und Stockmaß des Tieres. Im Galopp wird ein größerer Abstand benötigt, der oft zwischen 3 und vier Metern beträgt.
Jedes Cavaletti siollte vom Reiter mittig ruhig aber entschlossen angeritten werden, um dem Pferd Sicherheit zu geben und es zu motivieren. Ein bereits aufgewärmtes Pferd kommt so rasch in die Dehnungshaltung und folgt fleißig den treibenden Hilfen des Reiters. Jeder tritt sollte nach möglichkeit gleichmäßig ausgeführt werden.