Ponyreitschule Sandra Hirschmann Birkenstraße 9 21737 Wischhafen

Mein Ponyparadies

Geländereiten

Auf ins Gelände!

Verhalten in schwierigem Gelände

 

 

  • Überwinden von Baumstämmen

Am Jahresanfang (Bis etwa Mitte März) wird in den Wäldern Holz geschlagen; oft sperren dann Baumstämme den Weg. Auch im Herbst, nach größeren Stürmen können morsche Äste oder gar ganze Bäume auf einem Weg liegen geblieben sein.

Für einen Reiter gibt es drei Möglichkeiten, an dieser Blockade vorbei zu gelangen.

  1. Das Hindernis umgehen. Hierbei sollte man aber immer auf das Unterholz achten, damit die Pferde nicht auf morschen Wurzeln einbrechen, oder in Brombeerranken hängen bleiben. Außerdem wäre es schade, dabei junge Bäumchen am Wegrand zu zertrampeln. Nach dieser Umgehung sollte man daher auch so schnell wie möglich auf den Reitweg zurückkehren, um Ärger mit einem Förster zu vermeiden.
  2. Auf engen Wegen, die auch seitlich keine Ausweichmöglichkeiten bieten, bleibt keine andere Wahl, als das Hindernis zu überwinden. Pferde können einen Baumstamm bis zur Höhe des Vorderfußwurzelgelenkes bzw. des Sprunggelenkes ohne weiteres im Schritt übersteigen. Man nähert sich dem Baumstamm daher langsam und lässt das Pferd, falls nötig an dem hindernis schnuppern, bis es die Lage erkannt hat und  Huf für Huf, darüber hinweg hebt. Es empfiehlt sich ihm dabei genügend Spielraum mit den Zügeln zu erlauben, damit es sich (wie bei der Stangenarbeit) vorwärts-abwärts dehnen kann. Wenn das Vorderpferd ruhig geht, folgen die anderen meist ohne Probleme. Eventuell kann man immer noch absitzen und führen.
  3. Natürlich kann man einen Baumstamm auch durch einen Sprung aus dem Trab oder Galopp überwinden. Dazu sollte man aber sowohl das Hindernis, als auch das Gelände bereits gut kennen, um die Bodenverhältnisse auf der anderen Seite des Stammes einschätzen zu können. Man sollte auf keinen Fall ein Hindernis überspringen, ohne sich vergewissert zu haben, dass nicht unmittelbar dahinter eine Gefahr für Pferd und Reiter besteht, (wie zum Beispiel die Überreste eines alten Drahtzaunes, oder ein Graben, den der regen an dieser Stelle ausgewaschen hat). Kennt man den Baumstamm bereits, kann es nicht schaden, noch ein zweites Mal hinzusehen. Es gibt leider auch Menschen, die etwas gegen Reiter im Wald haben und aus lauter Frust Draht hinter Sprüngen spannen, damit die Pferde sich darin verfangen. Dennoch kann es sehr viel Spaß machen, natürliche Hindernisse im Gelände zu überspringen, wenn sowohl Pferd als auch Reiter physisch und psychisch dazu in der Lage sind.

 

  • Wasserdurchqueren

Zu den besonders reizvollen Ereignissen eines Ausrittes gehören Wasserdurchquerungen. Ein geeignetes Gewässer ist so klar, dass man den Grund sehen kann und nicht tiefer, als bis zum Sprunggelenk des Pferdes. Stellen an denen man den Grund nicht sieht, könnten wirklich Grundlos sein. Industriewasser, welches verfärbt ist, stark schumtoder übel riecht sollte man meiden. Es kann zu Hautauschlägen kommen und beim Saufen giftig sein. Hat man eine passende Stelle gefunden, an der man einen Fluss überqueren möchte, so reitet man entlastend im leichten Sitz. Und zwar nicht nur beim ein und aus steigen, sondern auch im Wasser. Denn die Balance im wasser zu halten ist für die Pferde schwer, wenn der Untergrund uneben, steinig oder schlammig ist. Manche Pferde haben zunächst Angst vor dem Wasser. Man kann ihnen beruhigend zureden und sie am Wasser schnuppern lassen. Am besten ist es aber, solch ein Pferd unmittelbar hinter einem erfahrenen Geländepferd ins Wasser zu reiten. Wichtig ist es selbst ruh zu bewahren und das Pferd zwar energisch, aber nicht übertrieben anzutreiben. Nach dem ersten erfolgreichen Durchqueren eines unbekannten Gewässers darf ein besonderes Lob natürlich nicht fehlen.

 

  • Bergauf- und Bergabreiten

Pferde können erstaunlich steil aufwärts aber auch abwärts gehen. Beim Bergabgehen neigt man sich leicht nach vorne und stützt sich eventuell mit beiden Händen auf dem Mähnenkamm ab. Man entlastet dadurch den Pferderücken, denn der Schwerpunkt liegt jetzt weiter vorne und die Hinterhand kann weiter untertreten. Wichtig ist es, im Gleichgewicht zu sitzen und gleichmäßigen Schenkeldruck mit beiden Beinen zu geben um zu verhindern, dass das Pferd seitlich ausbricht.

Das gleiche Prinzip gilt auch für das aufwärts Reiten. In beiden Richtungen lässt man das Pferd am besten soweit wie möglich seinen Weg selbst suchen. Bergauf kann man ihm sogar weitgehend die Wahl der Gangart überlassen. Kurze Steile Böschungen nehmen viele Pferde am Sichersten mit ein paar Galoppsprüngen. Bei langen Steigungen geht man eher im Schritt, um die Pferde zu schonen. Bergab reitet man immer im Schritt. Bei längeren Abwärtsstrecken sitzt man ab.

 

Bergab treib mich nicht,

Bergauf verhalt mich nicht,

In der Ebene schon mich nicht,

Doch im Stall vergiss mich nicht!

 

  • Verhalten im Straßenverkehr

Im Straßenverkehr wird dicht hintereinander ganz rechts geritten. Das sicherste Pferd geht vorne, das unsicherste in seinem Schutz an zweiter Stelle, am Schluss ein ruhiges.

Ab einer Zahl von 6 Pferden ist es sicherer, jeweils zu zweit nebeneinander zu gehen, denn so wird die Strecke kürzer, die ein Auto zum Überholen benötigt. Hier gehen natürlich die unruhigen Pferde rechts und die ausgeglichenen auf der linken, dem Verkehr zugewandten Seite. Ist eine geschlossenen Reitgruppe länger als 25m, so muss laut Straßenverkehrsordnung eine zweite gebildet werden. Der Abstand zwischen beiden Gruppen muss dann wiederum 25 m betragen, damit überholende Fahrzeuge dazwischen einscheren können. Während man an Straßenkreuzungen oder Überwegen wartet, muss man die Pferde in voller Aufmerksamkeit halten. Das überqueren ist die einzige Situation, bei der das Traben auf Asphalt nicht nur erlaubt, sondern oft aus Sicherheitsgründen notwendig ist. An gefährlichen Straßen abzusitzen ist meist riskanter als zu reiten. Das Pferd an der Hand kann leichter ausbrechen.

 

  • Nachtritte

Es kann vor allem im Winterhalbjahr mit seinen kurzen Tagen, immer wieder passieren, dass einen auf einem Ausritt die Nacht überrascht. Kennt man dann die Wege nicht ganz genau, so bleibt einem nichts anderes übrig, als auf eine Straße auszuweichen, denn die übliche Orientierung nach optischen Punkten in der Landschaft ist im Dunkeln nicht möglich. Man sollte daher bei späten Ausritten immer eine Beleuchtung mitführen. Es empfehlen sich Reflektorbänder , die man an den Pferdebeinen, der Trense oder der eigenen Jacke befestigt, um von Fahrzeugen gesehen zu werden. Reitet man tatsächlich auf einer Straße mit regem Verkehr, so muss der erste Reiter eine Lampe mit weißem Licht, der letzte einen mit rotem oder gelben Licht tragen. Wenn ein Schimmel in der Gruppe ist, so lässt man ihn am Schluss gehen, weil er leichter zu sehen ist, als ein dunkles Pferd.

In einer Gegend, wo man die Reitwege kennt und nicht auf Autostraßen ausweichen muss, ist ein nachtritt ein ganz besonderes Erlebnis. Es ist faszinierend, mit welcher Sicherheit sich das Pferd in der nächtlichen Umgebung bewegt. In der Dunkelheit kann man den Pferden bei der Wahl des Hufschlags getrost vertrauen. Sie sehen erheblich besser als wir. Reitet man bereits in der Dämmerung los, so gewöhnen sich aber auch unsere Augen schnell an die feinen Kontraste. 

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