Longieren
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Longieren
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Anwendungsmöglichkeiten:
- Gewöhnung des jungen Pferdes an die Arbeit unter dem Sattel oder im Geschirr
- Unterstützung der Ausbildung allgemein (Vertrauen herstellen - psychologische Wirkung)
- Erleichterung der Ausbildung bei Exterieurmängeln
- Die Ausbildung des Pferdes ohne Belastung des Reitergewichts in fortgeschrittenem Stadium
- Korrektur reiterlich oder fahrtechnisch verdorbener Pferde
- Bewegung von Pferden die sich nach Krankheit erst wieder langsam an ihr altes Trainingspensum herantasten müssen
- Fortgeschrittenes Stadium der Arbeit an der Hand (höhere Versammlung, hinführen zur hohen Schule)
- Anfängerunterricht an der Longe als Reitgewöhnung
- Voltigieren
Longierplatz:
- Ausreichende Größe (Nie weniger als 12 m)
- Äußere Begrenzung die sicher und gut sichtbar ist)
- Boden soll eben und federnd sein
Ausrüstung:
- Sattel
- Longiergurt
- Longe
- Peitsche
- Ausbindezügel oder Dreieckszügel
- Trense
- Kappzaum oder Halfter
- Bandagen oder Gamaschen
Und so geht’s:
- Zum Longieren Sattel + Longiergurt darüber verwenden, da der Gurt alleine beweglich ist und nach vorne rutscht, das vermindert die Wirkung der Hilfszügel, außerdem kann der Zweck des Longierens nur durch eine (wenn auch geringe) Belastung des Pferderückens erreicht werden
- Lediglich kranke Pferde sollten ohne Sattel longiert werden, wenn der Sattel ihrer Genesung oder Gesundheit schaden würde
- Das Gebissstück liegt im Maul, wodurch der Speichelfluss angerecht wird. Dadurch entspannt das Pferd die Muskulatur der Ohrspeicheldrüse und der Ganaschen
- Durch den relativ engen Kreis, auf dem sich das Pferd beim longieren bewegt ist die Gefahr des Anklopfens oder Verletzung der Beine durch Drehbewegung gegeben. Daher immer Bandagen oder Gamaschen verwenden!
Was ist ein Kappzaum?
· Aus starkem Leder gearbeitetes spezielles Halfter mit gepolsterten Stahlbügeln auf dem Nasenbein des Pferdes-> Wirkung bis ins Genick! (Das Gebiss hat nur Wirkung auf den Unterkiefer)
· Der Kappzaum hat zusätzlich zum Kehlriemen noch einen tieferliegenden Riemen, der ebenfalls am Backenstück befestigt ist. Diese Schnallung verhindert ein ins Auge rutschen des Zaumes
· Die obere Maulspalte und der untere Rand des Jochbeins dürfen vom Nasenriemen nicht berührt werden
· In der Regel befindet sich das einfache Zaumzeug unter dem Kappzaum. Dann wird der Nasenriemen des Kappzaums unter den Backenstücken der Trense hindurch geführt um das Gebiss nicht einzuklemmen.
· Die Longe wird am Kappzaum, nicht am Gebiss befestigt wegen der Gefahr des Herausziehens, Zungenfehlern und Versteifungen im Genick
· Unpassende Ausrüstung mindert den Wert jeder Arbeit stark!
· Hat man keinen Kappzaum, so kann man die Longe zusätzlich zum Gebiss durch das Backenstück des Reithalfters ziehen
· Die Befestigung an einer Longierbrille ist nicht zu empfehlen!